USA Tour 2018

Reise des Jugendstreichorchesters, des Blockflötenorchesters und des Gitarrenorchesters der Musikschule nach Downers Grove und Overland Park

27. August bis 10. September 2018

Reiseplan:
27.08.-02.09.: Aufenthalt in Downers Grove
03.09.: Tag in St. Louis
04.09.-09.09.: Aufenthalt in Overland Park

Konzertmitschnitt aus Downers Grove vom 29.08.: https://www.youtube.com/watch?v=1xuSr4Tu2XU

Montag, 27. August 2018: USA here we are

Pünktlich um 7 Uhr trafen sich alle drei Orchester im neon-/safarigrünen Polo am Ellental um ihre lange Reise in die USA anzutreten. Nach erfolgreicher Fahrt im farblich abgestimmten grünen Bus bahnten wir uns den Weg durch die vielen Sicherheitskontrollen am Frankfurter Flughafen, bei denen manche sogar ihr spielerisches Talent unter Beweis stellen mussten, und erreichten schließlich unsere Boeing 777 nach Chicago O'Hare.

Die Route führte uns über Schottland, Grönland und Kanada nach knapp 9 Stunden Flug an unser Ziel. Nach dem Absolvieren des Einreiseformalitäten-Marathons erwarteten und uns schon 3 typische amerikanische Schulbusse und brachten uns durch den abendlichen Verkehr an die Downers Grove South High School. Dort erwarteten uns bereits unsere Gastfamilien mit vielen selbstgemalten Postern.

Nicole Vollmer

Dienstag, 28. August 2018: Chicago Tag 1

Heute ging es für uns nach Chicago! 

Wir haben uns um 7:45 Uhr morgens in der Highschool North/ South getroffen und sind von dort aus mit den (School)Bussen 1 1/2h nach Chicago gefahren. 

Dort waren wir im Willis Tower. Dieses Gebäude ist das höchste in ganz Chicago. Danach gingen wir zum Millenium Park und im Anschluss besuchten wir das Art Institute Of Chicago.

Gegen 14 Uhr fuhren wir mit den Bussen wieder zurück nach Downers Grove und wurden an den Schulen abgeholt und verbrachten den restlichen Tag mit unseren Gastfamilien.

Ionna Koumoulidou

Heute stand der erste Chicagobesuch auf dem Programm. Gemeinsam mit unseren Gastgebern ging es morgens zur Schule und von dort wurden wir mit den gelben Schulbussen nach Chicago gefahren.

Als erstes ging es auf den Willis Tower, das höchste Gebäude Chicagos. Leider war das Wetter nicht allzu gut, sodass der oft mögliche Blick weit auf den Lake Michigan hinaus leider nur gerade so bis zur Hafenkante reichte. Dafür ermöglichte uns das Wetter zwei andere, besondere Erlebnisse: zum einen konnten wir die Wolken zwischen uns und dem Boden beobachten und zum anderen wurden wir zwischendurch quasi von einer Wolke eingehüllt, sodass wir fast nichts mehr sahen. Dann entstanden jedoch manchmal Löcher in der Wolkendecke, sodass plötzlich das obere Ende eines anderen Hochhauses aus der Wolke heraus schaute.

Danach sind wir zur Bean im Millenium-Park spaziert. Nachdem wir dort fleißig Bilder geschossen hatten, ging es weiter ins Art Institute of Chicago. Dort war es uns freigestellt, ob wir die ganzen eineinhalb Stunden im Museum verbringen wollten oder ob wir einen Teil der Zeit auch im Millenium-Park verbringen wollten. Für mich war es tatsächlich eines der wenigen Male, dass ich aus einem Kunstmuseum rausging und dachte, dass ich gerne mehr Zeit gehabt hätte.

Am frühen Nachmittag ging es dann auch schon zurück nach Downers Grove, sodass wir zum Unterrichtsschluss um zwanzig nach drei wieder an der Schule ankamen - beziehungsweise ankommen sollten. Für uns Schüler, deren Gastgeber zur North High School gehören, war der gemeinsame Teil des Tages damit vorbei, für die South-Schüler stand noch ein wenig Aufregung ins Haus - aber darüber hat Phili noch etwas geschrieben.

Felix Ebinger

Wir Schüler freuten uns, nach einem schönen Tag in Chicago endlich wieder bei unseren Gastfamilien anzukommen. Die Schüler von Downers Grove North hatten Glück und konnten ihr Ziel schnell erreichen. Der Bus der Schüler der South Highschool waren an einem Unfall beteiligt.

Der Bus fuhr auf dem Highway Richtung Downers Grove South Highschool als bei einer Kreuzung ein rotes Auto abbiegen wollte obwohl der Bus grünes Licht hatte. Die Busfahrerin konnte noch rechtzeitig eine Vollbremsung vollziehen um schlimmeres zu verhindern. Die Fahrerin des roten Pkw stieg aus ihrem Wagen um den Schaden ihres Wagens zu begutachten, nach kurzer Zeit stieg sie wieder in den Wagen und fuhr davon. 

Innerhalb wenig Minuten nach dem Unfall war die Polizei mit drei Streifenwagen vor Ort dazu noch zwei Feuerwehrwagen und ein Rettungswagen. Der Highway wurde von einem vierspurigen zu einem einspurigen Highway. Leider hat die Polizei die Fahrerin des roten Pkw nicht mehr rechtzeitig gesehen aber die Busfahrerin hatte sich das Kennzeichen aufgeschrieben.

Nachdem der Rettungsdienst sich davon überzeugt hatte, dass keinem Schüler etwas passiert war und die Personalien aufgenommen waren, ging es auch für die South Schüler zurück zur Schule. 

Phili Hausauer

Mittwoch, 29. August 2018: Konzerttag

Heute Vormittag durften wir mit unseren Amerikanern ihren Unterricht in der Highschool besuchen. Wir haben gemerkt, dass sich der Unterricht sehr von dem deutschen unterscheidet. Die Amerikaner haben andere Fächer, jeder seinen eigenen Computer und seinen eigenen Spind.

Nach der Mittagspause hatten wir Orchesterprobe für das Konzert, dass am Abend stattgefunden hat. 

Vor dem Konzert haben wir mit den Gastfamilien in der Cafeteria der Schule gegessen. Die Amerikaner haben uns ein super Fest-Buffet aufgetischt mit verschiedensten Hauptspeisen, Salaten und Desserts. 

Das Konzert begann mit dem Beitrag des Blockflötenorchesters, gefolgt von dem des Gitarrenorchesters, als letztes war das Streicherorchester dran. Als krönenden Abschluss haben die amerikanischen Schüler der North und South High School zusammen mit unseren Orchestern ein gemeinsames Stück namens Friendship Canzona gespielt. Das Stück wurde extra für den Austausch von Glen Shannon komponiert.

Den Abend haben die Schüler zusammen mit den Gastfamilien ausklingen lassen.

Theresa Strasser & Manami Kaiser

Während die Gitarren und Streicher mit ihren Austauschschülern den Unterricht besuchten, freuten sich die Blockflöten auf einen Workshop mit ihrem Lieblingskomponisten Glen Shannon, der extra aus San Francisco eingeflogen war. Obwohl es früh am Morgen war, waren alle motiviert und gut gelaunt, denn Glen dirigierte mit viel Engagement und man merkte ihm die Begeisterung für seine Kompositionen an. Er freute sich sehr darüber, dass wir seine Stücke schon daheim geprobt hatten, sodass wir beim Zusammenspielen an Feinheiten arbeiten konnten. Eine neue Erfahrung für ihn war es, seine Stücke selbst zu dirigieren, zu hören und mitzuspielen. Außerdem brachte er uns signierte Noten mit, die wir zu einem Freundschaftspreis erwerben durften. Diese haben einige von uns gleich am nächsten Abend zusammen mit Glen ausprobiert.
Vielen Dank Glen!

Leonie Kiltz & Amela Riewerts

Donnerstag, 30. August 2018: Chicago Tag 2

Heute war unser zweiter Tag in Chicago. Morgens fuhren wir wieder mit den gelben Schulbussen von der Downers Grove South bzw. North High School nach Chicago.
Zuerst machten wir einen kurzen Stopp, um Gruppenbilder und Bilder von der Skyline zu machen. Danach fuhren wir weiter in die Stadt und haben eine neunzig minütige Bootstour mit einem Wendella-Boot gemacht. Die Tour führte durch das Herz der Stadt und wir bekamen einiges zur Geschichte von Chicago mit einem Schwerpunkt auf Innovation in Design, Stil und Technik zu hören.

Nach dieser interessanten Tour liefen wir eine Viertelstunde weiter zu der Water Tower Place Mall und konnten dort noch shoppen gehen.

Danach war der zweite Tag in Chicago auch schon wieder beendet und wir fuhren zurück nach Downers Grove.

Sara Kessler & Milena Klein

Freitag, 31. August 2018: Schulkonzerte

Mehr oder weniger ausgeschlafen trafen sich heute "North" und "South" in der Herrick Middleschool. Dort hieß es zackig auspacken, Stühle rücken und Plätze finden, denn die Stufen in der Turnhalle waren besetzt von erwartungsvollen Schülern. Jedes Orchester hatte jeweils 10 Minuten, um Stücke aus seinem Repertoire zu präsentieren. Wir durften nicht nur einmal auftreten: zwei Schülergruppen besuchten uns in der Herrick Middleschool, nachmittags folgte ein Auftritt an der nicht weit entfernten O'Neill Middleschool.

Viel Applaus erhielt das Streichorchester für das gute Zusammenspiel und einen vollen und harmonischen Klang. In Amerika weniger oft zu hören und allein deshalb schon außergewöhnlich war die Performance des Gitarrenorchesters, das mit Unterstützung des Schlagzeuges die Schüler begeistern konnte. Ebenso außergewöhnlich und beeindruckend waren die vielen verschiedenen Instrumente des Blockflötenorchesters. Die Zuhörer waren von den hohen und tiefen Klängen der einzelnen Instrumente sehr überrascht und lauschten aufmerksam den vielfältigen Melodien.

Die Mittagspause verbrachten wir in der Yorktown Mall. Knapp zwei Stunden standen uns für Shopping und das Mittagessen zu Verfügung. Je nach Belieben hatte das eine oder das andere höhere Priorität.

Um 14.30 Uhr ging es - nach dem Konzert in der O'Neill Schule - dann mit den allseits bekannten gelben Schulbussen zurück nach "North" und "South".

Pläne für den Nachmittag gab es reichlich: Manche wollten etwas mit ihrer Gastfamilie unternehmen wie Minigolfen, Deep-Dish Pizza und Eis essen oder im Outlet shoppen gehen. Andere freuten sich auf das typisch amerikanische Footballspiel, um die Mannschaft der DGS kräftig anfeuern zu können. Allerdings viel das Spiel sprichwörtlich ins Wasser - aufgrund eines Gewitters wurde das Spiel schon vor der Halbzeit abgebrochen. Außerdem wurde ein großes Barbecue veranstaltet, zu dem alle Germans und Hosts eingeladen waren.

Amela Riewerts & Noémi Schulz-Marquardt

Samstag, 1. September 2018: Tag mit der Gastfamilie

Heute befand sich auf dem Programmzettel unserer USA Reise der freie Tag in den Gastfamilien. Alle Schüler unternahmen individuell etwas mit ihren Austauschschülern und deren Familie.

Wir nutzten den letzten gemeinsamen Tag mit unseren Gastfamilien, um nochmals eine schöne Zeit zusammen zu verbringen, zum Beispiel beim Shoppen in der Mall oder im Outlet. Für den Nachmittag bzw. Abend planten einige Gasteltern ein gemeinsames Dinner im typisch amerikanischen Fast Food Restaurant Portillo‘s.

Im Anschluss gingen die Familien, die auch schon beim Dinner waren, gemeinsam mit einigen anderen Familien zum Laser Tag spielen. Es nahmen sehr viele Leute unseres Austauschprogramms, Deutsche sowie Amerikaner daran Teil. Gespielt wurde in 3 großen Gruppen mit jeweils 25 bis 30 Spielern. Die Rückmeldungen waren sehr positiv und wir hatten alle viel Spaß.

Den restlichen Abend haben alle Schüler dann noch mit ihren Familien genossen, da es der letzte in Downers Grove war.

Claudia Schulz & Natalie Hermes

Heute konnte jeder etwas mit seiner Gastfamilie unternehmen.

Unsere Gasteltern wollten uns ihre Universität zeigen. Alle drei Kinder und wir fuhren nach Champain zum Campus der "University of Illinois".

Dort sahen wir überall Menschen in orangenen T-Shirts, die - wie wir auch - auf dem Weg zum Footballstadion waren. Es fand ein Spiel zwischen den Studenten der Uni aus Champain und denen der Kent State University aus Ohio statt. Die Atmosphäre im Stadion war beeindruckend! Besonders kreativ war die Parade in der Halftimeshow. Perfekt abgestimmt bildeten die Musiker zum Beispiel den marschierenden Schriftzug "Illini" (Team der Uni).

Mittags bekamen wir nach einem üppigen Snack beim Mexikaner (sehr lecker) noch eine Führung über den Campus mit allerlei Anekdoten. Die Studenten wohnen quasi in einer eigenen Stadt und haben auch eine eigene Polizei und Feuerwache. In der Bücherei gibt es auch keine Bücher. Die muss man extra anfordern, ansonsten ist dort wohl alles online. Wie auch in Deutschland gibt es auf dem Campus alles, auch eine große Wiese zum Relaxen, Ballspielen, oder oder oder. Nur ist der gesamte Komplex sehr riesig! Man kann dort auch so ziemlich jedes Fach studieren. Dementsprechend gibt es viele verschiedene Bauwerke in unterschiedlichen Stilen.

Auf der Heimfahrt machten wir Halt am Eisladen und es gab für jeden noch einen "Snowstorm": Softeis mit eingerührtem Topping der Wahl. Wie üblich für Amerika besteht die "small" Portion aus mindestens 4 Kugeln nach deutschen Mengen. 

Zur Abrundung dieses schönen Tages, sind wir abends noch zum gemeinsamen Laser Tag spielen gegangen. 

Amela Riewerts & Noémi Schulz-Marquardt

Sonntag, 2. September 2018: Abschied aus Downers Grove

Um 11 Uhr morgens waren wir bereit unsere Fahrt nach St. Louis anzutreten. Die Amis wollten uns aber nicht gehen lassen. Es war eben ein wunderschöner Aufenthalt in Downers Grove.

Ohne Stau ging es vier Stunden lang durch endlos erscheinende Maisfelder und die amerikanische Prärie. Auf der anderen Seite des Mississippis und somit in St. Louis angekommen, erreichten wir unser Hotel "Hampton Inn". Leider mussten einige von 16 bis 18 Uhr warten, bis ihre Zimmer bezugsfertig waren.

Dann ging es zum Abendessen auf ein schönes Boot, auf welchem gute Musik gespielt wurde und es ein leckeres Buffet gab. Das ganze mit einer wunderschönen Aussicht auf den Arch und die Skyline von St. Louis. 

Die Musiker, die live am Klavier und auf dem Banjo gespielt haben, waren sehr cool drauf und für Gespräche offen.

Um 20.30 musste das Boot allerdings anlegen. Es gab ein Feuerwerk über dem Fluss, das wir vom Deck aus beobachten und tolle Fotos machen konnten.

Nach der schönen Bootstour gingen wir zurück ins Hotel. Dort ließen wir den Abend gemeinsam in der Lobby ausklingen.

Jim Knopf

Montag, 3. September 2018: St. Louis

Nach einem guten Frühstück ging es für uns los zum Gateway Arch. Von dort genossen wir einen fantastischen Ausblick.

Nachmittags hatten wir noch die Möglichkeit das City Museum zu besuchen. Abends ging jedes Orchester für sich Essen.

Finja Balthes

Hampton Inn - Übernachtung mit toller Aussicht!

Du öffnest das Zimmer (egal welches) und du siehst u.a.: zwei Doppelbetten, Fernseher, Kaffeemaschine, die Tür zum Bad und aus dem Fenster... ja, der direkte Blick auf St. Louis' Prestigebuilding "The Arch". Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Waffeln, Rührei, Bacon und Obst starteten wir ausgeruht mit dem Sightseeing.

Der Arch - nichts für Leute mit Höhenangst oder Klaustrophobie!

Man fühlte sich wie in einer Raumstation. Zu fünft in einer engen Kabine, auch Kapsel genannt, ratterte man in 4min den 162m hohen Bogen hinauf. Witze machen oder nicht nach unten schauen, war unsere Devise, um das Unwohlsein zu unterdrücken. Doch der Blick über ganz St. Louis war umwerfend. Zum Glück war es quasi windstill. So stand der Bogen ruhig und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein tolle Fotos machen. Kleine Info am Rande: Bei Wind bewegt sich das Bauwerk aus Stabilitätsgründen um 16m nach Ost und West mit. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass der Boden unter einem nach unten spitz zuläuft (Pyramidische Form der Bauteile) und darunter nichts als Luft ist. Sicher wieder unten angekommen (nach unten braucht man nur 3min), bot das neue Museum unter dem Arch die Möglichkeit sich mit der Geschichte St. Louis' und dem Bau und der Konstruktion des Archs vertraut zu machen.

City-Museum - A lot of Fun für Jedermann und Jedefrau

Wir haben nur positive Rückmeldung von unseren Orchestermitgliedern erhalten. Kletterspaẞ und Rutsche, Bällebad und vieles mehr führte zu Muskelkater am nächsten Tag, sorgte aber auch für schöne Erinnerungen und fröhliche Schnappschüsse.

Botanical Garden - bunt blühende Gewächse, Gärten und Gurken?!?

Da wir schon 2014 das City-Museum besucht haben, unternahmen wir zu fünft einen aufregenden Trip mit Bus und Bahn zum botanischen Garten. Wir wussten nicht, dass wir eine Stadtrundfahrt durch Wohngebiete mit schönen alten Backsteingebäuden quasi mitgebucht hatten.

Zufällig war heute auch das Japanese-Festival. Überall waren Stände und japanische Lampions aufgebaut und es wurde traditionelles Handwerk vorgestellt und verkauft.

Die vielen Menschen verteilten sich gut im weitläufigen Gelände. Fast würden wir jetzt noch im Climatron, einem "Tropenhaus", stehen und außergewöhnlich bunte Blüten, verschieden farbige Blätter und besonders geformte Gewächse sowie das Arrangement der Pflanzen und Wasserläufe betrachten und auf uns wirken lassen.

Doch draußen gab es ebenso viel zu entdecken. In den Hausgärten erwartete uns außergewöhnliches: Wie riesige Gurken oder Kürbisse hingen die Früchte der Pflanzen von der Überdachung herab. Sie waren so schwer, dass wir uns nicht vorstellen konnten, dass sie wirklich hängen, hätten wir es nicht erlebt. Außerdem sahen wir zum ersten Mal lila farbige Paprika. An einem Strauch waren sowohl grüne, gelbe, orangene, rote und lilane. Das war beeindruckend!

Wir machten Fotos beim Brunnen im Buchsbaumgarten, verliefen uns am englischen Garten zwischen Eichen- und Magnolienarten, fanden schließlich die große Teichanlage, folgten dem Laternen gesäumten Weg und erreichten den Ausgang doch noch rechtzeitig, um unseren Bus nicht zu verpassen und pünktlich wieder am Hotel zu sein.

Ausgestattet mit Vesper, Fotoapparat und Skizzenblock kann man Stunden hier verbringen und immernoch Neues entdecken. Es lohnt sich, den botanischen Garten in St. Louis zu besuchen!

Oysterbar - auch seafoodfreies Dinner in ungewöhnlicher Atmosphäre

Da es in der "Jazz, Blues and Soups Bar" unerwartet Eintritt kostete, suchten wir uns für das geplante gemeinsame Abendessen eine andere Lokalität im Gebiet um das Stadion. In der Oysterbar gab es Salate, Burger und Sandwiches aber auch viele Gerichte mit Muscheln, Schalentieren oder Fisch. Eigentlich unbeschreiblich war die Atmosphäre in der Bar. Hungrig ging keiner zurück zum Hotel. Dort ließen wir den Abend ausklingen, spielten Karten oder nutzen den Pool und Fitnessbereich des Hauses. 

Amela Riewerts

Dienstag, 4. September 2018: Ankunft in Overland Park

Aufbruch zum dritten Teil unserer Reise!

Heute erhielten wir ein großes Lob: Pünktlich um 9.02 startete der Bus gen Westen: Overland Park, wir kommen!

Rechtzeitig waren alle beim leckeren Frühstück gewesen und dieses Jahr gab es auch keinen Stau an den Aufzügen.

Nach nur ungefähr vier Stunden Fahrzeit erreichten wir früher als angekündigt die Shawnee Mission South Highschool und konnten dort im Orchestra Room relaxen, bis wir uns mit unseren Hostfamilies in der Cafeteria trafen. Als Willkommensgeschenk erhielten wir alle einen praktischen Beutel, der in den nächsten Tagen oft in Gebrauch genommen wurde.

Der Nachmittag war zur freien Verfügung. Viele begleiteten ihre Hoststudents zu ihren Hobbies wie z.B. zum Reiten, zum Volleyball- oder Cheerleadertraining. Andere gingen Essen oder haben den Abend damit verbracht, mit ihren Gastfamilien Gesellschaftsspiele zu spielen.

So ging leider auch dieser Tag schnell zu Ende und wir waren gespannt auf das umfangreiche Programm, das uns in den nächsten Tagen erwartete.

Amela Riewerts

Mittwoch, 5. September 2018: Kansas City & Harry Potter

Unseren ersten vollständigen Tag in Overland Park verbrachten wir morgens mit Golf spielen.

In der neuen, modernen Top Golf Anlage begann der Tag mit einer Begrüßungsrede des Bürgermeisters. Ab 8.00 gab es ein leckeres Frühstücksbuffet. Bis 10.00 hatten wir Zeit zum Essen und Golf spielen.

Wie auf den Bildern zu sehen, versucht man bei Top Golf von einem festen Abschlagplatz den Golfball in eine der verschiedenen Netztaschen zu spielen, um dadurch Punkte zu erhalten. Dazu steht eine Auswahl an unterschiedlichen Schlägern bereit. Um eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, versucht man, den Golfball nah an die Fahne und möglichst weit nach hinten zu spielen.

Leider regnete es mehr oder weniger den ganzen Tag. Wir spielten zum Glück unter Dach. Einmal wurde der Regen aber so stark, dass die vor den Netzen liegende Golfbälle in die Netze gespült wurden und einige im Nachhinein noch Punkte bekamen.

Weiter ging es vom Top Golf zur Shawnee Mission Historical Site. Das ist ein Museum über die Shawnee Indian Mission und die Wanderbewegung in den Westen. Hier erfuhren wir mehr über die Bedeutung und Herkunft des Namens der High School in Overland Park. Dazu sahen wir einen Film über die Geschichte der Shawnee Indian Mission und hörten einen Vortrag über das damalige Leben und die Strapazen der Wanderbewegung. 

Zum Abschluss besuchten wir noch das Basketball Experience Center in Kansas City. Dort konnten wir nicht nur die Hall of Fame der College Spieler bewundern, sondern auch uns selbst im Basketball spielen üben. Es gab viele unterschiedliche Stationen, z.B. Dreierwürfe vollführen, Pässe üben, aus verschiedenen Positionen in den Korb werfen, oder prellen im Takt zu einem Musikstück. Natürlich gab es auch ein großes Basketballfeld.

Danach hatten wir den Nachmittag Freizeit mit den Familien. Am Abend besuchten wir zum Abschluss eines gelungenen ersten Tages die Symphonie zum Harry Potter Film "der Gefangene von Azkaban". Hier spielte live zum Film ein großes Symphonieorchester. 

Alexander Lienig & Jan Sosnik

Harry Potter at the Symphony

Einfach beeindruckend! Es war ein richtig interessanter und toller Abend im Convention Center in Kansas City!

Ich weiß nicht, mit welchen Erwartungen die anderen zum "Kino mit Live-Musik" gegangen sind, aber meine wurden definitiv bei weitem übertroffen!

Vor einer großen Leinwand, auf der "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban" abgespielt wurde, saß ein komplettes Orchester mit allem, was dazu gehört und allerlei Zusätzlichem. Eine Harfe war dabei, verschiedene Schlagzeuge und Xylophone, Keyboard und Klavier, sogar zwei Blockflötisten und ein Chor.

Man wusste gar nicht, ob man dem Film folgen, den Musikern beim Spielen zuschauen und -hören oder den Dirigenten beobachten sollte. Es war alles zugleich spannend!

Der Dirigent ist Gastdirigent des Orchesters. Ihm gelang es, punktgenau und einwandfrei im Zusammenspiel die Musik zum laufenden Film abzustimmen. Dazu half ihm auch die Technik, die wir von unseren erhöhten Sitzplätzen gut sehen konnten. Auf einem kleineren Monitor über seinem Notenpult lief der Film ab und mithilfe von verschiedenen farbigen Markierungen wurden neue Musikeinsätze, Einsätze verschiedener Instrumente oder des Chors, die Länge der Schlusstöne und auch das Tempo der Stücke angezeigt. 

In längeren Musikpausen schauten auch die Musiker beim Film zu. Doch sie waren immer rechtzeitig wieder bereit, um hochkonzentriert auf den Dirigenten zu achten, der ihnen den nächsten Einsatz gab.

Eigentlich hatte jedes Instrument einen Solopart. Dies fiel einem erst jetzt so richtig auf. Man konnte die einzelnen Instrumente gut heraushören und sehen, wer die Solisten waren.

Das Gesamte hatte eine unglaubliche Wirkung und man war so "dabei", dass man oft nicht merkte, wenn sich die Musiker zum nächsten Einsatz bereit machten oder der Chor von seinen Plätzen aufstand.

Dieses Erlebnis war es wert, solange wach zu bleiben (die Aufführung ging bis ca. 22 Uhr) und auch im Kalten auszuharren. Es war im Raum so herunter gekühlt, dass die meisten froren, da viele im Kleid gekommen waren und aufgrund der Außentemperaturen keine Jacke dabei hatten.

Vielen Dank an Jonathan Wiebe für das Organisieren eines so beeindruckenden Programmpunktes! Wenn Kansas City nicht so weit weg wäre, würden wir für die Aufführung des vierten Filmes im Januar gerade nochmal herfliegen!

Amela Riewerts

Donnerstag, 6. September 2018: Kansas City & Konzert

Und wieder beginnt ein neuer Tag in Overland Park. Der Bus brachte uns morgens in das World War 1 Museum in Kansas City, in dem wir eine Führung hatten. Der Tourguide kannte sich echt aus. Nach der Führung sind wir auf den Liberty Memorial Tower gegangen, von dem aus wir eine super Aussicht auf die Hochhäuser von Kansas City hatten und oben auf dem Turm haben wir auch zwei Amerikaner getroffen, die in Deutschland aufgewachsen sind - so klein ist die Welt.

Vom Museum ging es dann weiter zur Union Station und von dort aus ins Westin Crown Center, in dem wir etwas Freizeit hatten. Danach haben uns die gelben Limousinen, wie die Schulbusse hier in Amerika genannt werden, abgeholt und zum College nach Overland Park gebracht. Dort hatten wir dann Zeit zum Proben und Essen bis das Konzert dann begann.

Das College ist echt groß, sodass es nicht schwer ist sich darin zu verlaufen. Der Saal, in dem wir gespielt haben, war irrsinnig groß und hatte einen tollen Klang. Das fand wohl auch das Publikum, denn wir haben regen Applaus bekommen. Die Friendship Canzona hat wieder mal das ganze Haus gerockt!

Lorina Stroda & Lena Lorenz

Freitag, 7. September 2018: Konzert, Kansas City & Football

Am Freitag Morgen mussten wir - wie an jedem Morgen - viel zu früh raus aus den Federn. Vormittags stand zunächst unser letztes Konzert während unserer Reise an: Wir spielten ein letztes halbstündiges Schulkonzert im großen Auditorium der Shawnee Mission South High School. Trotz des mittlerweile doch bei allen mehr als deutlich bemerkbaren Schlafmangels spielten alle drei Orchester ihr zehnminütiges Kurzprogramm sicher und souverän und entsprechend gut kam das Konzert an.

Danach ging es gemeinsam mit unseren amerikanischen Gastgebern in deren Unterricht. So erlebten wir die verschiedensten Unterrichtsstunden - von einer Klassenarbeit über Frage-Antwort-Runden zwischen Amerikanern und Deutschen bis hin zu einer außergewöhnlichen Bio-Stunde. Die Schüler haben lebendige Tiere in ihrem Klassenzimmer, um die sie sich kümmern. Es ist völlig normal, dass ein Frettchen auf dem Schülertisch herumhüpft, eine Katze auf dem Pult ihr Nickerchen macht und zwei Schüler mit einer Schlange um den Hals dem Unterricht folgen. Auch wir durften u.a. eine Schlange streicheln, Leopard-Geckos in die Hand nehmen und Degus an unseren Fingern knabbern lassen.

Nach dem Unterrichtsbesuch ging es im strömenden Regen mit den gelben Schulbussen erneut nach Kansas City. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit, um auf der Plaza einkaufen zu gehen und ein Mittagessen zu finden. Die Plaza ist im Prinzip ein Shopping Center, aber gestaltet als ein ganzes Einkaufsviertel. Wir für unseren Teil verbrachten fast die ganze Zeit in einem gigantischen Buchladen - das Wetter hat uns einfach echt nicht dazu eingeladen, das schöne Viertel zu erkunden.

Von dort ging es in das Nelson-Atkins Museum, ein großes und berühmtes Kunstmuseum. Unsere Gruppe wurde auf mehrere Führungen aufgeteilt und wir erhielten eine Tour zu den bemerkenswertesten Werken der Ausstellung. Insgesamt konnten wir aber nur einen kleinen Teil der Ausstellung sehen und das obwohl nur 6% der Sammlung überhaupt ausgestellt werden.

Eigentlich war nach dem Kansas-Besuch als Vorbereitung auf das Football-Spiel der Schulmannschaft eine Tailgate-Party als Abschiedsparty geplant. Dieser Plan viel allerdings ins Wasser, sodass die Party in die Sporthalle verlegt wurde. Nachdem wir uns dort gestärkt hatten, ging es doch noch nach draußen zum Football-Spiel.

Zum Glück nieselte es nur noch etwas. Für viele (auch für viele Amerikaner) ist das schönste am Football doch die Show der Marching-Band und der Cheerleader zu Beginn des Spiels und in der Halbzeit, sodass sich viele nach der Halbzeitpause auf den Weg nach Hause gemacht haben. Wie wir im Nachhinein erfahren haben, hätte sich das bleiben aber gelohnt: nach einem 6:6 zur Halbzeit drehte die South-Mannschaft nach der Halbzeit richtig auf und konnte die Shawnee Mission West mit einem deutlichen 27:6 nach Hause schicken.

Felix Ebinger & Amela Riewerts

Samstag, 8. September 2018: Tag mit der Gastfamilie

Heute konnten wir länger als bis 6 Uhr (aus-)schlafen! Nach den ganzen kurzen Nächten war das eine Wohltat. Danach ging es zum ausführlichen Breakfast zu Aixios, einem kleinen französisch-amerikanischen Restaurant. Der Besuch dort ist empfehlenswert!

Von dort fuhren wir zum Kansas City Zoo: Dass in Amerika alles viel größer ist, wurde uns auch hier klar. Die Schimpansen lebten in einem Außengehege mit einem richtigen Wald mit über 12000 Quadratmeter Fläche, in dem sie herum klettern können. Das ist fast unvorstellbar!

Ebenfalls unglaublich war die Tatsache, dass wir Stachelrochen und Tigerhaie streicheln und füttern durften. Dazu klemmte man sich einen kleinen toten Fisch zwischen die Finger und hielt seinen Arm nah an der Wand ins Becken. Die Stachelrochen saugten den Fisch zwischen den Fingern hervor, das war ein seltsames Gefühl. Glitschig und wabbelig und fest zugleich!

Viele Gehege konnte man durch Schleusentüren betreten. In Deutschland ein No-Go. Zur Fütterungszeit waren wir z.B. in einem der Vogelgehege und bekamen ein Becherchen mit Nektar in die Hand. Die bunten Tiere landete überall auf uns und leckten den Nektar auf. Amazing!

Beeindruckend waren auch die Kaiserpinguine. An Land hübsch anzuschauen aber behäbig unterwegs, im Wasser dagegen elegant und pfeilschnell. Ihr Gehege war auf 2°C herunter gekühlt und an zwei Stellen "regnete" es feines crushed ice!

Ein Sessellift über "Afrika" ermöglichte uns einen tollen Blick auf Giraffen, Zebras und verschiedene Vogelarten.

Über eine Swinging Bridge erreichten wir die Gorillas, die ebenfalls ein tolles Außengehege hatten. Die Brücke sah aus wie eine "normale, feste" Fußgängerbrücke, doch sie schwang beim hinübergehen leicht hin und her wie eine Hängebrücke. Mit der Tram fuhren wir dann zum Ausgang.

Da wir unseren Zeitplan mittlerweile eh durcheinander gebracht hatten - wir waren viel länger im Zoo als gedacht - durchquerten wir im Turbogang noch "Australien" mit den knuddeligen Baumkängurus.

Um sechs war eine Icecreamparty im Antiochpark geplant, sodass wir nochmal mit allen Amerikanern und Deutschen zusammen kammen. Es war schön alle Orchestermitglieder zu treffen und sich zu berichten, was man erlebt hatte. Frozen Custard mit Schokolade, Erdbeeren, Oreo und Wipped Cream ist übrigens nicht zu verachten...

Danach ging es noch zum Dinner: Kansas ist eine Barebecue-Hochburg. Joe's Bar-B-Que in einer ehemaligen Tankstelle wurde unsere Anlaufstelle. Danach sind wir quasi ins Auto gerollt. Mehr muss man - glaube ich - nicht dazu schreiben.

Daheim angekommen siegte die Müdigkeit und das Kofferpacken wurde kurzerhand auf morgen vertagt.

Amela Riewerts & Felix Ebinger

Sonntag, 9. September 2018: Abschied aus Overland Park

Heimflug! Heute war der Tag der Abreise. Um 11 Uhr trafen wir uns vor der SMS. Nach einer halben Stunde mussten wir uns dann von unseren Gastgebern trennen. Angekommen im Flughafen von Kansas, mussten wir zuerst unser Gepäck wiegen und einchecken. Der Flug von Kansas nach Chicago dauerte eine gute Stunde. Da unser Flug Verspätung hatte wurde es etwas hektisch in Chicago, jedoch haben wir das Umsteigen locker geschafft. Im Flugzeug nach Frankfurt konnten wir dann endlich entspannen und den Sonnenuntergang genießen.

Tim Lippmann

Montag, 10. September 2018: Rückreise nach Bietigheim-Bissingen

Eine unbequeme und lange Nacht liegt hinter uns. Der Flug war sehr angenehm und wir landeten sicher in Frankfurt. Nachdem wir unsere Koffer abgeholt und die Passkontrolle passiert hatten, fuhren wir mit dem Bus nach Bietigheim-Bissingen. Am Ende der Reise war fast jeder müde und erledigt, jedoch konnte man auch viele neue Erfahrungen sammeln.

Tim Lippmann